Oktober 2020
Mit dem Oktober ging zugleich der 9. zu warme Monat des Jahres 2020 zu Ende (nur der Mai war bisher etwas zu kalt). Deutschlandweit betrug die positive Abweichung des Oktobers gegenüber dem Mittel 1961-1990 mit einer Durchschnittstemperatur von 10,2 °C knapp 1,2 K. Abgesehen von den höchsten Berggipfeln war das gesamte Land von den etwas zu hohen Temperaturen betroffen, wobei es zwischenzeitlich auch einige recht kühle Phasen mit Höchstwerten unter 10 °C und ersten Frost gab. Allerdings konnte man im Gegensatz zu den Vorjahren diesmal nicht von einem „Goldenen Oktober“ sprechen, denn der Oktober 2020 war erfreulich nass und - etwas weniger erfreulich - auch sehr trüb. Die Niederschlagsausbeute überstieg mit 75 mm den Normalwert um fast 40%, wobei sich dies ebenfalls relativ gleichmäßig ganz Deutschland verteilte. Ein sogenanntes „Vb-Tief“ (gesprochen: „Fünf-B-Tief; die Notation bezeichnet die Zugbahn der Tiefdruckgebiete, im Vb-Fall von der Nordadria Richtung Nordosten) brachte zur Monatsmitte insbesondere der Osthälfte den dringend benötigten Regen, sodass hier das Monatssoll teilweise um mehr als das Doppelte übererfüllt wurde. Nicht zuletzt dem vielen Regen geschuldet, war der diesjährige Oktober landesweit sehr wolkenreich und erreichte mit 70 Sonnenstunden nur reichlich 60% des Solls.
In Sachsen unterschied sich das Oktoberwetter kaum vom Rest des Landes. Mit 10,3 °C war er 1,3 K zu warm und dem erwähnten Tief geschuldet mit 100 mm mehr als doppelt so nass wie üblich. Nichtsdestotrotz gab es in Sachsen ein paar Sonnenstunden mehr als im Rest des Landes (75h), was aber nur 57% des Üblichen entspricht.
In Leipzig ging der Oktober deutlich zu warm (+2,2 K), relativ nass (140%) und ziemlich trüb zu Ende. Trotz der hier im Vergleich zum Rest Deutschlands sogar deutlich überdurchschnittlichen 93 Sonnenstunden entspricht dies nicht einmal 30% der astronomisch möglichen Ausbeute.
Datenquelle: DWD für Deutschland und Sachsen, Leipziger Institut für Meteorologie