Mai 2020
Wie bereits im vergangenen Jahr fiel auch diesmal der Mai als erster Monat des Jahres zu kühl aus, wenngleich auch auf einem anderen Niveau, denn mit einer negativen Abweichung von lediglich 0,2 K gegenüber 1961-1990 kann der Monat als ziemlich normal angesehen werden. Gleichzeitig war der Mai 2020 auch der erste Monat seit einem Jahr, der nicht (deutlich) zu warm ausfiel. Insgesamt zeigte sich der Mai recht durchwachsen und wechselhaft, wobei sich kühle und wärmere Phasen häufig abwechselten und zudem regional ziemlich unterschiedlich ausfielen. Während wie erwähnt die deutschlandweite Durchschnittstemperatur mit 11,9 °C recht gut im Mittel lag, war der Monat im äußersten Südwesten über 1 K zu warm, während im Gegenzug die Osthälfte sogar teilweise bis zu 1 K zu kalt ausfiel. Diese Ungleichverteilung setzte sich bei der Sonnenscheinausbeute fort. Während die Nordosthälfte „nur“ den Bereich des langjährigen Mittels erreichte, bekam der Süden und Westen vielfach 150 % des Sonnenscheinsolls ab. Deutschlandweit reichte es im Durchschnitt so zu knapp 115 % oder 230 h Sonnenschein. Hinsichtlich des Niederschlags setzte sich leider die Dürre der vergangenen Monate fort und es fielen nur zu 40 statt 70 l/m2. Besonders trocken war hierbei der Westen Deutschlands, der es teilweise nur 15 % des Sollwertes brachte, während einige Tiefausläufer und heftige Gewitter lokal im Süden und der Mitte für deutlich mehr Niederschlag sorgten.
Die heterogene Witterung des Mais sorgt beim sächsischen Wetterrückblick für einige Unterschiede im Vergleich zum Deutschlandwetter. So war der Mai 2020 in Sachsen mit 11,3 °C knapp 1 K zu kalt, erfüllte beim Niederschlag mit 60 statt 67 l/m2 jedoch fast das langjährige Mittel und war zugleich das Bundesland mit den wenigsten Sonnenstunden, auch wenn diese mit 210 h immer noch leicht über dem Erwartungswert von rund 200 h lagen.
Ähnlich wie in Sachsen war der Mai 2020 auch in Leipzig mit einer Durchschnittstemperatur von 13,4 °C recht unterkühlt, die negative Abweichung betrug hier immerhin 0,9 K. Mit 25,1 °C reichte es lediglich am 10.05. ganz knapp für einen Sommertag (normal wären 4,6 Tage zu erwarten), während es bereits 36 h später fast noch einmal Frost gab. Obwohl der Mai auch in Leipzig mit 35,8 mm deutlich feuchter war als die anderen Frühjahrsmonate, erreichte er doch nur 72 % des Solls, sodass sich die Dürrebedingungen besonders in tiefen Bodenschichten weiter verschärfen konnten. Die Sonne zeigte sich insgesamt 235 h und erreichte damit knapp die Hälfte des astronomisch möglichen.
Datenquelle: DWD für Deutschland und Sachsen, Leipziger Institut für Meteorologie