Juli 2020
Mit dem Juli 2020 endet erneut ein zu warmer und zu trockener Sommermonat. Während die Temperaturabweichung mit 17,7 °C nur 0,8 K über dem langjährigen Mittelwert von 1961-1990 und im Vergleich zu vergangenen Jahren fast schon kühl ausfiel, war insbesondere die Niederschlagsausbeute wieder mehr als bedenklich und erreichte mit 50 mm nur ca. 65 % des Monatssolls, was die Dürre in vielen Landesteilen wieder verschärfte. Insgesamt zeigte sich das Juliwetter jedoch zweigeteilt: Während die Nordhälfte Deutschlands öfter von Tiefdruckgebieten erfasst wurde und sogar teilweise etwas zu kühl ausfiel, war der Süden öfter von subtropischen Luftmassen beeinflusst und deutlich wärmer, sodass es hier teilweise für Abweichungen von mehr als +2 K reichte. Die Trockenheit erfasste dagegen nahezu das gesamte Land, lediglich im unmittelbaren Küstenumfeld war es aufgrund der regen Tiefdrucktätigkeit teilweise sogar zu nass. Besonders gravierend war die Trockenheit in einem Streifen von Sachsen über die Mitte Deutschlands nach Baden-Württemberg, wo teilweise nicht einmal ein Viertel es Solls fiel. Die Sonne verhielt sich mal wieder spiegelbildlich zum Niederschlag und zeigte sich im Süden deutlich mehr als an der Küste, wo es verhältnismäßig trüb blieb.
In Sachsen war es mit 18,3 °C etwas wärmer als im Deutschlandmittel und lag ca. 1 K über dem langjährigen Klimanormalwert. Mit 30 mm fielen jedoch nicht einmal die Hälfte der sonst üblichen 70 mm, während die Sonne 245h zu sehen war.
Ebenfalls knapp 1 K zu warm war der Juli 2020 in Leipzig mit einem Monatsmittel von etwas über 20 °C. Während die Anzahl der Sommertage (Tmax ≥ 25 °C) mit 20 deutlich überdurchschnittlich ausfiel (13-14 sonst üblich), gab es mit dem 19.07. nur einen heißen Tag, der knapp die 30-Grad-Marke überschritt (statt 4-5 normalerweise). Die Sonne zeigte sich mit 241 h nahezu genau halb so oft wie astronomisch möglich wäre. Mit weniger als 20 mm (30 %) war es in Leipzig nochmals trockener als im restlichen Sachsen, sodass sich in Mitteldeutschland auch 2020 bereits ein deutliches Niederschlagsdefizit ausgebildet hat und wir den dritten Dürresommer in Folge erleben.
Datenquelle: DWD für Deutschland und Sachsen, Leipziger Institut für Meteorologie