Januar 2020

Fast schon keine Überraschung mehr. Auch der erste Monat des Jahres 2020 startete so wie schon die meisten anderen Monate zuvor: viel zu warm, deutlich zu trocken und zu sonnig. Besonders auffällig waren im Januar die stark überdurchschnittlichen Temperaturen. Mit der einer deutschlandweiten Durchschnittstemperatur von 3,3 °C lag der Monat 3,8 K über dem Mittel 1961-1990 und war geprägt von West- und Südwestlagen, die konstant milde Luft nach Deutschland brachten. Zur Monatsmitte brachte Hochdruckeinfluss bodennah zwar kurzzeitig auch etwas kühleres Wetter, aber auch viel Sonne und wenig Niederschlag. Das Niederschlagsdefizit beläuft sich auf ca. 30 % mit einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle. Die Sonne verhielt sich spiegelbildlich und war besonders im Süden sehr stark vertreten. Deutschlandweit lagen die Werte ca. 30 % über dem Durchschnitt.

Während die Temperaturabweichung in Sachsen etwas geringer als im Deutschlandmittel ausfiel, fielen hier verbreitet nicht einmal 50 % des Niederschlagssolls (landesweit 20 mm statt knapp 50 mm), während die Sonne mit 65 h überdurchschnittlich häufig zu sehen war. In Leipzig sah der Januar nicht groß anders aus. Die Durchschnittstemperatur lag bei 4,6 °C, was ebenfalls knapp 4 K über dem langjährigen Mittel liegt. Daher warten wir in Leipzig auch noch immer auf den ersten Schnee des Jahres. Ansonsten war der Januar hier mit knapp 84 % (30 mm) des Niederschlagssoll zwar im Vergleich zum restlichen Bundesland relativ nass, aber eben doch wie fast alle Monate seit einem Jahr (abgesehen vom vergangenen Oktober) zu trocken, was keine guten Voraussetzungen für die kommende warme Jahreszeit sind.

Besonders ausgeprägt waren in diesem Januar die Temperaturanomalien auf der Nordhemisphäre, besonders in Eurasien. In weiten Teilen Russlands und Skandinaviens lagen die Temperaturabweichungen verbreitet zwischen 5 und 10 K, teilweise sogar bis zu 15 K über dem langjährigen Mittel!

Alle Wetterdaten für Deutschland und Sachsen wie üblich vom Deutschen Wetterdienst und für Leipzig vom Institut für Meteorologie der Uni Leipzig.

Geschrieben am 8. Mai 2020