Frühjahr 2020
Mit dem Mai endete auch der meteorologische Frühling, sodass wir auch einen kleinen Rückblick auf das Frühlingswetter des Jahres 2020 werfen können. Da mit dem März und April gleich zwei Monate teils deutlich zu warm ausfielen und der Mai nahe dem langjährigen Mittel lag, verwundert es wenig, dass auch das Frühjahr 2020 in Gänze mit einer Durchschnittstemperatur von 9,2 °C um 1,5 K über dem langjährigen Mittel lag, wobei es im Südwesten teilweise sogar bis zu 2,5 K wärmer als üblich war. Noch wesentlich dramatischer gestaltete sich die Niederschlagssituation, denn quasi überall in Deutschland fehlte seit Mitte März ein Großteil der sonst üblichen Niederschlagsmenge. Insgesamt fielen im Mittel lediglich 108 mm, was nur etwas mehr als der Hälfte der sonst üblichen Menge von knapp 190 mm entspricht. Dies macht 2020 zum siebten, teils deutlich zu trockenen Frühjahr in Folge machte. Ein recht deutlicher Hinweis auf sich abzeichnende Witterungsänderungen in Folge des Klimawandels. In Zusammenspiel mit den überdurchschnittlich warmen Temperaturen und vieler Sonnenstunden konnte sich so die bereits seit Frühjahr 2018 bestehende Dürresituation weiter teils dramatisch verschärfen. Die Sonne zeigte sich übrigens insgesamt über 700 h lang und übererfüllte das Soll somit um 50%, sodass 2020 zusammen mit 2011 den sonnenscheinreichsten Frühling seit Aufzeichnungsbeginn vor knapp 70 Jahren markiert.
In Sachsen lief das Frühjahr im Großen und Ganzen recht ähnlich ab, wenngleich es mit 8,7 °C hier nur ein 1 Grad wärmer als im langjährigen Mittel war, was hauptsächlich am hier etwas kühleren Mai lag. Mit 105 mm war es zudem auch etwas trockener als im Deutschlandmittel, was jedoch recht normal ist. Nichtsdestotrotz fielen auch hier nur knapp 60 % des Sollniederschlags, wobei besonders der April vielfach kaum Regen brachte. Die Sonne zeigte sich mit 685 h dagegen ausgesprochen häufig.
Alle Zahlenwerte wurden wie immer vom Deutschen Wetterdienst (DWD) übernommen