April 2020
Der April 2020 verlief eigentlich genauso wie man es von den Aprils der jüngeren Vergangenheit gewöhnt ist: deutlich zu warm, viel zu trocken und extrem sonnig. Ursache dafür war einmal mehr eine andauernde Hochdrucklage über Mitteleuropa. So betrug deutschlandweit die Durchschnittstemperatur 10,5 °C, was 3,1 K über dem langjährigen Mittel 1961-1990 liegt und somit der 23. zu warme April in Folge! Auch beim Niederschlag sieht es nicht besser aus, hier war seit 2009 jeder April zu trocken und diesmal war er extrem trocken und belegt deutschlandweit mit 17 statt 58 l/m2 den 3. Platz. Jedoch gab es hier regional große Unterschiede und lokal blieb es auch (fast) gänzlich trocken. Da auch bereits der März zu trocken ausfiel und viele Gegenden noch immer ein beachtliches Niederschlagsdefizit aus 2018/19 mitschleppen, intensivierte sich die Dürre in Deutschland weiter und auch die Wald- und Feldbrandgefahr steigt rapide an. Während der Niederschlagsmangel die Kehrseite der Hochdrucklagen ist, sorgten sie auch für einen neuen Sonnenscheinrekord und mit fast 300 h schien die Sonne fast doppelt so häufig wie normalerweise in einem April.
Auch in Sachsen war der April mit durchschnittlich 10 °C deutlich zu warm (+2,7 K), sehr trocken (mit 10 l/m2 fielen nicht einmal 20% des Sollwertes) und extrem sonnig. Nichtsdestotrotz gab es aufgrund der Hochdrucklagen, die tagsüber verbreitet über 20 Grad brachten, nachts auch häufig Frost, fallweise mehr als in manchen vorangegangenem Wintermonat.
Hier bei uns in Leipzig brachte es der April auf durchschnittlich 11,9 °C (+3 K) und stellte einen neuen Negativrekord beim Niederschlag auf: Mit 2,5 mm (5 %) fiel hier so wenig Regen wie noch nie seit Aufzeichnungsbeginn am Institut für Meteorologie 1963. Da auch die letzten beiden Märzdekaden sehr trocken waren, gab es in den 50 Tagen seit 12.3. gerade einmal 7 mm Niederschlag, was die Dürre in der Region wieder massiv verschärfte. Die Sonne schien hier dagegen mit 288h (70 % des astronomisch möglichen) so oft wie noch nie in einem April der jüngeren Geschichte.
Datenquelle: DWD für Deutschland und Sachsen, LIM für Leipzig